Wenn du ein Depot eröffnen möchtest, bist du bei uns absolut richtig. Auf unserer Startseite findest du unseren Vergleichsrechner, um im Depot-Vergleich zügig und ohne Rechenaufwand den passenden Anbieter für dein Depot zu ermitteln. Zusätzlich stellen dir unter „Depot eröffnen“ die wichtigsten Depotanbieter vor – von der Filialbank über die Direktbank bis hin zum Online-Broker.
Um den Vergleichsrechner und unsere Anbieterinformationen bestmöglich nutzen zu können, haben wir auf dieser Seite eine große Menge an Informationsmaterial zusammengestellt. Vor allem als Neuling an der Wertpapierbörse ist es für dich nur von Vorteil, wenn du dich in den folgenden Zeilen informierst.
Erfahre jetzt, wie du die Depotanbieter vergleichst und was die einzelnen Vergleichskriterien bedeuten!
Depot-Vergleich: Was muss ich beachten?
- Kosten, Gebühren und Ersparnismöglichkeiten
- Angebot an handelbaren Wertpapieren und Börsen
- Nutzerfreundlichkeit und Service
Depots im Hinblick auf Kosten, Gebühren und Ersparnismöglichkeiten vergleichen
Den Anfang machen wir in unserem Ratgeber mit dem für die meisten Trader und Anleger wichtigsten Kriterium: Kosten. Eine Herausforderung, an der allem voran Trading-Anfänger scheitern, ist die Anpassung der Kostenstrukturen an das eigene Trading-Verhalten.
- Pauschal gilt, dass ein Depot bei Filialbanken am teuersten ist. Aufgrund der hohen Ordergebühren wird Anfängern meist von der Depoteröffnung bei einer Filialbank abgeraten.
- In der Gebührenhierarche folgen die günstigeren Direktbanken (auch: Online-Banken). Früher waren diese deutlich günstiger als Filialbanken, heute sind sie – wenn überhaupt – nur geringfügig günstiger.
- Kaum oder gar keine Ordergebühren werden von Online-Brokern verlangt, denn die Online-Broker haben sich auf die Depotführung und das Trading spezialisiert und unterhalten keine Filialen. Dank bestimmter Handelsplätze ist es bei Online-Brokern häufiger als bei Filial- und Direktbanken möglich, gebührenfrei zu handeln.
Kerneigenschaften von Filialbanken, Direktbanken und Online-Brokern
Filialbanken
Der Grund für die hohen Depot-Kosten bei Filialbanken ist, dass diese ihr standortbasiertes Filialnetz und das Personal refinanzieren müssen. Diese Kosten werden beim Depot ebenso wie auch beim Girokonto an die Kunden weitergereicht. Allerdings profitieren die Kunden durch das Filialnetz von einem besseren Service.
In der Praxis zeigt sich, dass der theoretische Vorteil eines guten Services bei dem Großteil der Filialbanken nicht mehr gegeben ist. Lediglich einige wenige Filialbanken, wie z. B. die HypoVereinsbank, haben bei ihrem Depot ein umfangreiches Serviceangebot mit Expertengesprächen und weiteren außergewöhnlichen Leistungen geschnürt.
Beispiele für Filialbanken, die Depots anbieten, sind: TARGOBANK, Postbank und Sparkasse.
Direktbanken
Anders als die Filialbanken unterhalten die Direktbanken kein Filialnetz und haben dadurch weniger Personal. Die geringeren laufenden Kosten gaben diese Banken früher an die Kunden weiter. Heute trifft das auf die Depot-Kosten kaum noch zu, sodass Direktbanken im Hinblick auf die Depotführung und die Ordervergabe fast dieselben Preise wie Filialbanken ausrufen.
Oft haben Direktbanken die besseren Online-Benutzeroberflächen und Apps. Ein Schwachpunkt ist fast immer der Service: Die Banken hängen bei der Klärung von Kundenanliegen aufgrund des fehlenden Filialnetzes und geringen Personalaufkommens meist hinterher.
Beispiele für Direktbanken, die Depots anbieten, sind: ING DIBA, comdirect und Consorsbank.
Online-Broker
Bei Online-Brokern sind der Handel und die Depotführung kostenfrei oder mit nur wenigen Euro pro Order wesentlich günstiger als bei Filial- und Direktbanken. Die Gebührenstrukturen variieren mit dem jeweiligen Broker, doch im Gegensatz zu den Filial- und Direktbanken hat ein Online-Broker so gut wie immer zumindest teilweise ein gebührenfreies Angebot.
Einige Online-Broker bieten eine geringe Auswahl an Wertpapierklassen und Handelsplätzen an, weswegen es bei einer Depoteröffnung bei einem Online-Broker besonders wichtig ist, auf das Angebot an Wertpapierklassen (Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen, Futures, CFDs, ETCs etc.) zu achten.
Beispiele für Online-Broker sind: Smartbroker, flatex und Trade Republic.
Fazit
Aus den kurzen Einführungstexten über die Filialbanken, Direktbanken und Online-Broker entnimmst du, dass es keinen Anbieter gibt, der ausschließlich Vorteile hat. Im Grunde genommen ist es unverzichtbar, dass du dir entweder unsere Vergleichstabelle zur Hand nimmst oder unsere Texte über die einzelnen Depot-Anbieter liest, um ein Depot zu wählen, das für dich persönlich die besten Eigenschaften hat.
Anpassung der Gebühren an das individuelle Trading
Eine individuelle Wahl des Depots ist vor allem mit Blick auf die Gebührenstrukturen wichtig – hierfür haben wir ein Rechenbeispiel für dich aufgeführt. In dem nach der Box aufgeführten Rechenbeispiel siehst du, wie sehr die Beurteilung der Gebührenhöhe von deinem Trading-Verhalten abhängig ist.
Tipp: Einige Depot-Anbieter haben Sonderaktionen und Prämien im Angebot. Wenn du gewisse Voraussetzungen erfüllst, erhältst du z. B. einen Amazon-Gutschein oder eine Gutschrift auf dein Verrechnungskonto. Beziehe Sonderaktionen und Prämien gern in deine Entscheidung ein, aber entscheide dich in erster Linie für einen Depotanbieter, indem du die Gebührenstrukturen bewertest. Die Gebühren sind ein langfristiger Aspekt und deswegen für dein Trading wesentlich wichtiger als Prämien, die relativ schnell ausgeschöpft sind.
Rechenbeispiel: Die Voraussetzungen
Gehen wir davon aus, du würdest ein Sparkasse-Depot eröffnen. Beim Klassik-Depot der Sparkasse musst du bei mindestens einer Order pro Quartal keine Depotführungsgebühren zahlen. Die Gebühren beim Kauf einer Aktie per Online-Order betragen 0,5 % vom Kurswert, jedoch mindestens 15,00 € und maximal 160,00 €.
Wir vergleichen das Angebot der Sparkasse mit dem der Consorsbank: Hier gilt bedingungslos eine kostenlose Depotführung. Zusätzlich gelten beim Online-Broking Ordergebühren in Höhe von 4,95 € zzgl. 0,25 % des Kurswerts als Provision, jedoch mindestens 9,95 € und maximal 69,00 €.
Um das Depot bei der Sparkasse und bei der Consorsbank zu vergleichen, rechnen wir mit drei verschiedenen Orderbeträgen. Einmal kaufst du Aktien für 100,00 € an, außerdem für 3.000 € und ein weiteres Mal für 10.000 €. Der Einfachheit wegen lassen wir fremde Entgelte und Handelsplatzgebühren in der Rechnung unberücksichtigt.
Rechenbeispiel: Die Resultate
- Bei 100,00 €: Die Ordergebühren betragen bei der Sparkasse 15,00 € und bei der Consorsbank 9,95 €. Es gelten die Minimalgebühren beider Depot-Anbieter.
- Bei 3.000,00 €: Die Ordergebühren betragen bei der Sparkasse 15,00 € und bei der Consorsbank 12,45 €; bei der Consorsbank steigen die Gebühren durch das Überschreiten des Mindestbetrags an.
- Bei 10.000 €: Die Ordergebühren betragen bei der Sparkasse 50,00 € und bei der Consorsbank 29,95 €; nun steigen auch bei der Sparkasse die Gebühren an, weil die Mindestgebühr überschritten ist.
Rechenbeispiel: Die Schlussfolgerung
Das Rechenbeispiel zeigt zum einen, dass es durchaus eine Spanne für Investitionsbeträge gibt, in denen sich die Gebühren bei der Consorsbank denen der Sparkasse annähern. Das gilt auch für den generellen Vergleich von Filial- und Direktbanken sowie Online-Brokern.
Insbesondere in dieser Spanne, die in unserem Beispiel um die 3.000 € Ordervolumen liegt, könntest du dir überlegen, ob du nicht die wenigen Euro Aufpreis pro Order zahlst und dafür von den Vorzügen der Direktbank Sparkasse profitieren möchtest.
Zum anderen verdeutlicht das Rechenbeispiel, dass die – im Vergleich zu Filialbanken – als so günstig gelobten Direktbanken für Kleinanleger unter bestimmten Voraussetzungen alles andere als günstig sind. Wenn du regelmäßig nur Beträge von wenigen hunderten Euro anlegst, schlagen die Mindestgebühren der Consorsbank in Höhe von 9,95 € deutlich zubuche.
Für Kleinanleger gibt es sowohl bei Filial- als auch bei Direktbanken rabattierte Sparpläne. Der Kauf von Wertpapieren im Rahmen von Sparplänen ist in der Regel deutlich günstiger als der Kauf von Wertpapieren außerhalb von Sparplänen, weil anstelle der Ordergebühren die individuellen Ausführungsgebühren der Sparpläne greifen.
Je nach Depotanbieter, variieren die angebotenen Sparpläne. Ein gutes Qualitätsmerkmal liegt vor, wenn es ETF- und Fondssparpläne im Angebot eines Depotanbieters gibt. Bekannte ETF- und Fondsherausgeber wie Amundi, iShares und Blackrock sind unter Anlegern gern gesehen.
Depot-Vergleich unter Kostenaspekten: Vorgehensweise zur Auswahl des passenden Depots
Auf den Unterseiten zu den Depotanbietern schildern wir dir die verschiedenen Ordergebühren und sonstigen Konditionen detailliert. Unsere empfohlene Vorgehensweise lautet wie folgt:
- Überlege dir, wie häufig und in welche Produkte (Beispiel: Aktien, Anleihen, CFDs oder Sparpläne?) du investieren wirst und wie hoch deine Investitionsbeträge sein werden.
- Rechne mit deinen individuellen Investitionsbeträgen durch, ob der jeweilige Depotanbieter für dich eine gute Option ist.
- Wähle am besten einen Depotanbieter, bei dem die voraussichtliche Rendite aus dem Trading ausreicht, um die Gebühren fürs Trading zu decken und Gewinn zu machen!
Wenn du einige hunderte Euro pro Trade anlegst, lohnt sich bei Filial- und Direktbanken fast ausschließlich die Geldanlage in Sparpläne, weil die Ordergebühren beim Kauf von Aktien, Anleihen, Fonds und sonstigeren Wertpapieren außerhalb von Sparplänen zu hoch sind.
Möchtest du Aktien handeln, dann solltest du höhere Beträge investieren oder zu einem Online-Broker gehen, der kaum bzw. geringere Ordergebühren für das Trading mit Aktien veranschlagt. Bei Online-Brokern gibt es außerdem Sparpläne zu attraktiven Konditionen.
Hinweis: Bedenke, dass du für den Aktienhandel definitiv ein Verrechnungskonto benötigst. Im Idealfall ist das Verrechnungskonto kostenfrei. Wirf einen Blick auf die Konditionen und achte darauf, ob es bestimmte Voraussetzungen dafür gibt, dass das Verrechnungskonto kostenfrei bleibt; hierbei werden dir unsere Informationen über die Depotanbieter helfen.
Angebot an handelbaren Wertpapierarten und Börsen vergleichen!
Je professioneller ein Trader ist, umso wichtiger ist eine große Auswahl an handelbaren Wertpapierarten. Man bezeichnet die Wertpapierarten auch als Anlageklassen. Die bekanntesten Anlageklassen sind Aktien, Fonds, ETFs (indexbasierte Fonds) und Anleihen.
Aktien, Fonds und insbesondere ETFs sind die Wertpapierarten, aus denen im Schnitt die meisten Sparpläne zusammengestellt werden. Für Anfänger und langfristig orientierte Anleger sind diese Wertpapierklassen wie geschaffen.
Professionelle und kurzfristig handelnde Trader legen darüber hinaus hohen Wert auf eine Vielzahl weiterer Anlageklassen, um beim Trading mehr Spielräume zu haben. Devisen, Zertifikate, Optionsscheine, Futures und CFDs sind Beispiele für Anlageklassen, die unter einigen erfahrenen Tradern gefragt sind.
Du erfährst alles Wichtige über die verschiedenen Wertpapierarten in unserem Blog im Artikel „Die verschiedenen Anlageklassen: Alles, was du wissen musst“. Im folgenden Abschnitt erklären wir dir die Unterschiede der Anlageklassen in einer Kurzfassung.
Die verschiedenen Wertpapierklassen im Überblick
Bei Aktien handelt es sich um Anteile an Unternehmen. Es wird zwischen Stamm- und Vorzugsaktien unterschieden. Inhaber von Stammaktien erhalten ein Stimmrecht auf den Aktionärsversammlungen, während Inhaber von Vorzugsaktien in der Regel eine höhere Dividende ausgezahlt bekommen.
„Alle Aktien sind Wertpapiere, aber nicht alle Wertpapiere sind Aktien.“
In Fonds werden mehrere Aktien zusammengefasst. Die Zusammenfassung der Anteile verschiedener Unternehmen in einem Fonds hat unter anderem den Vorteil der Risikostreuung: Dadurch, dass in mehrere Unternehmen auf einmal investiert wird, können die Kursverluste einzelner Aktien durch die Kursgewinne der anderen Aktien ausgeglichen werden.
Es gibt allerdings nicht nur Aktienfonds. Auch Immobilienfonds, Fonds mit Anleihen und Mischfonds sind im breiten Angebot vertreten. Eine besondere Art der Fonds sind die ETFs (engl. Exchange traded Funds). Diese Fonds sind so zusammengesetzt, dass die Aktien einen bestehenden Index (z. B. DAX; MSCI World) nachbilden.
Anleihen sind – vereinfacht umschrieben – Kredite, die du an Staaten und Unternehmen vergibst. Nochmal anders formuliert: Anleihen sind Darlehen, die du über einen vorab definierten Zeitraum zu einem bestimmten Zinssatz gewährst. In der Regel gilt, dass verschuldete Staaten und Unternehmen die attraktivsten Zinssätze haben, aber dafür das Risiko eines Investments höher ist.
Mit den Devisen kommen wir zu den komplexeren Wertpapierklassen. Devisen, also Währungen, sind im Trading deswegen komplex, weil sie fast immer nur minimale Kursentwicklungen haben. Professionelle Trader nutzen daher Hebelprodukte, um durch einen Hebel von z. B. „10“ so zu investieren, als würden Sie das Zehnfache an Kapital einsetzen.
Hebelprodukte hören auch auf den Namen CFD (Contract for Difference). Die Anlageklasse der CFDs kann, obwohl sie am Beispiel der Devisen erläutert wurde, auch Aktien umfassen. Beispielsweise kannst du 2.000 Euro in Aktien investieren und durch einen Hebel von z. B. „10“ die Gewinnchancen steigern – gleichzeitig steigen aber die Verlustrisiken.
Neben diesen Anlageklassen gibt es noch die Derivate als Anlageklasse, unter denen die Wertpapierarten Future und Optionsschein zusammengefasst werden.
- Ein Future verpflichtet sowohl den Käufer als auch den Verkäufer, einen bestimmten Handel zu einem bestimmten Wert in der Zukunft abzuwickeln.
- Beim Optionsschein ist das Prinzip ähnlich – mit dem Unterschied, dass der Käufer die Option hat, einen bestimmten Basiswert zu einem künftigen Zeitpunkt zu einem vorab definierten Wert zu kaufen.
Alles kompliziert? Dann schau gern in unseren Blogbeitrag „Derivate, Futures und Optionsscheine: Die Zusammenhänge und Unterschiede erklärt!“.
Anleger, die ihr Geld mittel- bis langfristig anlegen, sind auf CFDs und Hebelprodukte nicht angewiesen. Es reicht für gewöhnlich aus, wenn beim jeweiligen Depot-Anbieter Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen als handelbare Wertpapiere angeboten werden.
Trader, die mehrere Jahre Erfahrung im kurzfristigen Trading (gemeint ist damit der An- und Verkauf von Wertpapieren binnen weniger Stunden oder Tage) gesammelt haben, entscheiden in Bezug auf die individuellen Präferenzen, ob sie mit Devisen, Optionsscheinen, Futures oder anderen „fortgeschrittenen“ Anlageklassen handeln möchten.
Einen guten Einstieg ins spekulative Trading ermöglichen in der Regel die Optionsscheine und Futures. Mit CFD-Trading sollte erst später und äußerst vorsichtig begonnen werden; das sind Wertpapiere für professionelle und risikobereite Trader.
Nun bist du dran:Suche dir mithilfe unserer Infos zu den einzelnen Depot-Anbietern eine Bank oder einen Online-Broker aus, der die Wertpapierklassen anbietet, die dir wichtig sind. Es spricht nichts dagegen, zwei Depots bei verschiedenen Anbietern zu eröffnen, sofern sich kein Anbieter findet, der dich ausreichend zufriedenstellt.
Handelsplätze, auf denen gehandelt werden kann
Die in der Regel kostengünstigsten Konditionen hast du beim Handel über die inländischen Börsen und beim Direkthandel. Zudem haben einige Depotanbieter – insbesondere auf die Online-Broker trifft dies zu – spezielle Verträge mit Wertpapierhäusern wie Lang & Schwarz (LS) oder Gettex, bei denen die Orders sehr günstig sind oder gar nicht kosten.
Hinweis: Zusätzlich zu den im vorigen Abschnitt erwähnten Depotführungsgebühren, den Kosten fürs Verrechnungskonto und den Ordergebühren sind individuelle Handelsplatzgebühren ein weiterer Kostenfaktor. Die Handelsplatzgebühren solltest du ebenfalls in die Kalkulation deiner Kosten fürs Trading einbeziehen.
Ein Beispiel für inländische Börsen sind Xetra, das elektronische Handelssystem der Börse Frankfurt, und der Frankfurter Parketthandel. Auf Xetra ist der Handel von Montag bis Freitag zwischen 9 Uhr und 17 Uhr 30 täglich möglich. Hier kannst du über 3.000 Wertpapiere an- und verkaufen, worunter deutsche sowie ausländische Aktien, ETFs und weitere Anlageklassen fallen.
Solltest du bestimmte Aktien auf Xetra nicht finden oder solltest du zu anderen Handelszeiten an- oder verkaufen wollen, ist es praktisch, auch über andere Börsen traden zu können. Beim Wertpapierhaus LS beispielsweise hast du die Option, auch am Wochenende Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen. Der Nachteil im Vergleich zu Xetra ist, dass bei LS wesentlich weniger deutsche Aktien handelbar sind.
Anhand von Xetra und LS hast du erfahren, wie sich die Vor- und Nachteile verschiedener Handelsplätze ausgleichen. Als weitere Optionen neben Wertpapierhäusern wie LS und zu den nationalen Börsen gibt es den Direkthandel, bei dem du die Trades außerbörslich abwickelst. Beim Direkthandel steigt die Flexibilität, denn du kannst deine Wertpapiere zu beliebigen Zeitpunkten an- und verkaufen; meist fallen dabei keine Ordergebühren an. Ein Nachteil beim Direkthandel ist, dass nicht sicher ist, dass du einen fairen Ankaufs- oder Verkaufspreis bekommst.
Abgesehen von den inländischen Börsen, den Wertpapierhäusern und dem Direkthandel ist das Trading über ausländische Handelsplätze eine Option. Je nachdem, welche internationalen Börsen du präferierst, sollte der jeweilige Handelsplatz im Angebot deines Depot-Anbieters sein. Die Gebühren an ausländischen Handelsplätzen sind vor allem bei Direkt- und Filialbanken weitaus höher als die Gebühren an allen anderen Handelsplätzen.
Im Grunde genommen ist die Entscheidung für einen Depot-Anbieter im Hinblick auf die angebotenen Handelsplätze einfach. Weil die Gebühren an den Handelsplätzen fast komplett einheitlich geregelt sind, sind folgende Hinweise am wichtigsten:
- Die Börse Xetra und der Direkthandel sollten von Depotanbietern immer angeboten werden. Ausländische Handelsplätze im Angebot deines Depotanbieters sind nur wichtig, wenn du ausländische Wertpapiere handeln möchtest, die bei Xetra nicht angeboten werden.
- Das Trading über Wertpapierhäuser wie LS, Gettex und Tradegate ist für Trader beim kurzfristigen An- und Verkauf von Wertpapieren von großem Vorteil. Bei spekulativem und sehr kurzfristigem Handel ist das Trading an Wochenenden sehr wichtig; Wertpapierhäuser bieten hierfür im Gegensatz zu inländischen und ausländischen Börsen die erforderlichen Spielräume.
- Für langfristig orientierte Anleger sind kleine Wertpapierhäuser grundsätzlich weniger von Belang. Ausnahme: Sollte das Trading über Wertpapierhäuser besonders günstig sein, wie es vor allem Online-Broker anbieten, dann sind die Wertpapierhäuser auch für die langfristige Geldanlage in Wertpapiere eine bessere Option als Xetra und andere inländische Börsen.
Nutzerfreundlichkeit und Service als letzte Vergleichskriterien
Unter der Nutzerfreundlichkeit als Vergleichskriterium ist zu verstehen, wie gut sich in der Online-Brokerage oder in der Depot-App die Statistiken zum Depot einsehen und Orders aufgeben lassen. Der Umfang an Funktionen ist ebenfalls ein wichtiges Merkmal.
Filialbanken versuchen durch den großen Funktionsumfang im Online-Depot zu überzeugen. Einige Filialbanken wie die Sparkasse und die HypoVereinsbank (HVB) schnüren umfassende Angebote für die Kunden. Diese Angebote enthalten – je nach gewähltem Depotmodell – Expertenberichte und Auswertungen des Tradings.
Um konkurrenzfähig zu sein, ziehen die Direktbanken oft mit ähnlichen Funktionen nach. Meist zeigt sich allerdings, dass die Analysefeatures in den Apps der Direktbanken weniger umfassend als die der Filialbanken sind. Das liegt u. a. an dem wenigen Personal, das bei Direktbanken angestellt ist.
Wichtiger als die Analysefunktionen sind die generelle Struktur der mobilen Apps fürs Smartphone und Tablet und die Struktur der Browser-Anwendungen:
- Sind die Apps so aufgebaut, dass du den aktuellen Wert deines Depots gut einsehen kannst?
- Ist es dir möglich, mit wenigen Klicks zu den einzelnen Wertpapieren in deinem Depot zu gelangen und deren Kursverlauf, Kennzahlen und News einzusehen?
- Gelingt es ebenfalls mit wenigen Klicks, Orders für den An- und Verkauf von Wertpapieren aufzugeben?
- Werden Musterdepots angeboten, um zunächst das eigene Trading-Verhalten zu erproben und erst danach mit realem Geld zu handeln?
- Kannst du eine Watchlist erstellen, um die für dich interessantesten Wertpapiere zu speichern und über einen von dir bestimmten Zeitraum zu beobachten?
Im Vergleich der Filialbanken, Direktbanken und Online-Broker zeigt sich, dass man grundsätzlich nicht sagen kann, dass beispielsweise Direktbanken im Hinblick auf die Nutzerfreundlichkeit der Apps gegenüber den Filialbanken einen Vorsprung haben.
Zwar hatten Direktbanken vor Jahren noch die von Nutzern am besten bewerteten Trading-Apps, doch die Filialbanken haben ihre Budgets vor allem in den letzten Jahren gebündelt und die Apps kräftig verbessert. Mittlerweile befinden sich Filialbanken, Direktbanken und Online-Broker in puncto Nutzerfreundlichkeit der Apps im Großen und Ganzen auf einer qualitativen Ebene.
Wir legen dir klar ans Herz, dass du auf den Websites der Depotanbieter einen Blick auf die Screenshots aus den Apps wirfst. Schaue zudem auf YouTube mit dem Suchbegriff „Anbietername [z. B. Sparkasse; ING DIBA] Depot App“ nach.
Auf den Unterseiten zu den Depotanbietern stellen wir dir einige Videos vor, damit du über die Nutzerfreundlichkeit der Apps am besten entscheiden kannst. So findest du bei uns beispielsweise ein Video der ING DIBA:
In dem Video siehst du in nur einer Minute, wie die wichtigsten Funktionen in der ING DIBA-Depot-App aktiviert werden. Unserer Meinung ist der Aufbau grundlegend gut, weil du kleinschrittig durch alle wichtigen Abläufe der Orderaufgabe geführt wirst. Ein grundlegendes Manko der App bei ING DIBA ist, dass kein News-Feature integriert ist: Du siehst in der Wertpapier-Übersicht nicht die aktuellen News zur jeweiligen Aktie.
Während die Nutzerfreundlichkeit der Apps dank der Screenshots und Videos aus den Depot-Apps gut vergleichbar ist, gestaltet sich die Bewertung des Services als kompliziert. Die Kundenerfahrungen mit den Depotanbietern unterscheiden sich teilweise deutlich; seitdem Unternehmen Bewertungen kaufen und somit den Bewertungsspiegel verfälschen, ist es zunehmend schwer, sich eine Meinung über die Servicequalität zu bilden.
Auf unseren Unterseiten über die Anbieter haben wir für dich die Kundenerfahrungen, die objektiv und authentisch wirken, zusammengetragen. Dort findest du die unserer Ansicht nach aussagekräftigsten Bewertungen für den Service der Depotanbieter.
Nutze Kundenbewertungen bei deiner Entscheidung für oder gegen einen Depotanbieter gern als Hilfestellung, doch denk daran: Manche schlechte und positive Erfahrungen sind reines Pech bzw. eine absolute Glückssache. Rechne daher damit, bei jedem Depotanbieter bis zu einem gewissen Grad unerwartete Erfahrungen zu machen und informiere dich schon möglichst vor der Depoteröffnung, welche Probleme beim jeweiligen Depot auftreten können und wie du sie verhinderst.
Fazit: Die knallharten Fakten sind die belastbaren Kriterien!
Die Nutzerfreundlichkeit der Apps und die Servicequalität des Depotanbieters sind Kriterien, denen du in einem Depot-Vergleich eher untergeordnete Bedeutung beimessen solltest. An nicht nutzerfreundliche Apps kannst du dich gewöhnen und einen schlechten Service mit der Zeit akzeptieren.
Was du hingegen nicht akzeptieren kannst, wenn du beim Trading mit höchster Wahrscheinlichkeit Gewinne einfahren möchtest: hohe Kosten und ein schlechtes Angebot an Handelsplätzen und handelbaren Wertpapieren. Hierbei handelt es sich um knallharte Fakten, denn jeder Depotanbieter nennt die Gebührenstrukturen und kommuniziert sein Wertpapierangebot klar.
Wähle deinen Depot-Anbieter daher bevorzugt mit Blick auf die Gebühren und prüfe, ob du zu möglichst flexiblen Handelszeiten alle Wertpapiere, die für dich von Interesse sind, handeln kannst. Eventuell entscheidest du dich dafür, zwei Depots zu eröffnen, weil du bei der Kombination zweier Depots dein Trading-Verhalten am besten durchsetzen kannst.
- Hat dir unser Artikel gefallen? Dann hinterlasse gern einen Kommentar und teile den Artikel über die Sozialen Medien!
- Wenn du weitere Informationen oder direkt ein neues Depot eröffnen möchtest, klickst du dich am besten durch unsere Startseite und durch die Unterseiten über die einzelnen Anbieter!
FAQ: Depot-Vergleich
Im Folgenden haben wir für dich die am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) zum Thema „Depot-Vergleich“ zusammengestellt und Antworten gegeben. Hinterlasse bei uns gern weitere Fragen, die wir beantworten sollen!
Ist es sinnvoll, 2 Depots zu haben?
Es ist sinnvoll, 2 Depots zu haben, wenn diese sich gut ergänzen. Sollte z. B. der Ankauf von Wertpapieren auf dem einen Depot günstig sein, aber die Verwahrung der Wertpapiere teuer, so kannst du zur Verwahrung der Wertpapiere ein zweites Depot eröffnen. Zwischen den beiden Depots überträgst du die Wertpapiere.
Welches Depot ist am besten?
Die große Auswahl an Handelsplätzen und handelbaren Wertpapieren sowie die Aussicht auf komplett kostenfreies Trading machen Smartbroker zu einem populären Depotanbieter. Einen besseren Service und ebenfalls gute Konditionen bieten die comdirect und ING DIBA.
Welches Aktiendepot für Anfänger?
Gute Aktiendepots für Anfänger sind die kostengünstigen Depots von flatex und Smartbroker. Zwar haben ING DIBA und die comdirect höhere Ordergebühren, jedoch überzeugen sie durch das Angebot an Sparplänen zu fairen Preisen.
Welche ETFs gehören ins Depot?
Einer der meistgewählten ETFs ist der MSCI World, der zum Großteil Aktien der wertvollsten börsennotierten Unternehmen aus den USA enthält. Darüber hinaus sind weitere Aktien aus der ganzen Welt im ETF enthalten. In der Annahme, dass sich die global stärksten und größten Unternehmen langfristig positiv im Wert entwickeln, wird eine Geldanlage in den ETF zum MSCI World empfohlen.
Welche Banken nehmen keine Depotgebühren?
Es gibt keine Filialbank und keine Direktbank, bei denen keine Gebühren für das Depot anfallen würden. Auch wenn die Depotführung mittlerweile bei vielen Filial- und Direktbanken kostenlos ist, so fällt zumindest für die Ausführung der Orders eine Gebühr an. Die einzige Möglichkeit, komplett kostenlos das Depot zu führen und zu traden, bieten lediglich einige Online-Broker an. So kostet bei Smartbroker beispielsweise der Handel mit bestimmten Wertpapieren über das Wertpapierhaus Gettex bei einem Mindestvolumen von 500 € pro Order keine Ordergebühr.